Teil 1: Ernährung gegen Krebs und zur Vorbeugung
Der Gedanke an Krebs macht vielen Menschen Angst. Doch es gibt etwas Kraftvolles, das jeder von uns tun kann, um Krebs vorzubeugen: eine bewusste, gesunde Ernährung. Zahlreiche Studien zeigen, dass wir durch gezielte Lebensmittelwahl und gute Ernährungsgewohnheiten unser Krebsrisiko senken können. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Ernährung gegen Krebs wirken kann – mit Fakten, Tipps und einer Prise Motivation, um gleich heute damit anzufangen.
Krebsprävention durch Ernährung: Wie Lebensmittel helfen können
Unsere tägliche Nahrung enthält unzählige Inhaltsstoffe, die auf unseren Körper wirken. Einige davon können das Wachstum von Krebszellen begünstigen, viele andere bremsen es.
Eine ausgewogene Ernährung mit überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln liefert dem Körper eine Fülle an schützenden Substanzen. So haben beispielsweise ballaststoffreiche Vollkornprodukte, frisches Obst und buntes Gemüse nachweislich das Potenzial, das Risiko bestimmter Krebsarten zu reduzieren.
Wer hingegen regelmäßig große Mengen von rotem und verarbeitetem Fleisch (Wurst, Schinken etc.) verzehrt, erhöht nachweislich sein Risiko, z.B. an Darmkrebs zu erkranken. Auch Alkohol ist ein Risikofaktor, der mehrere Krebsarten begünstigen kann. Deshalb gilt: so wenig wie möglich davon konsumieren.
Ein wichtiger Aspekt ist zudem das Körpergewicht: Starkes Übergewicht (Adipositas) wird mit einem erhöhten Risiko für viele Krebsarten in Verbindung gebracht. Krebsprävention durch Ernährung bedeutet also auch, durch eine kalorienbewusste Kost und regelmäßige Bewegung ein gesundes Gewicht zu halten. Eine bunte, kalorienbewusste Küche voller gesunder Lebensmittel hilft Ihnen dabei, Ihr Gewicht zu kontrollieren und gleichzeitig Ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Gesunde Lebensmittel zur Krebsprävention: Was gehört auf den Teller?
Es gibt keine magische Frucht und kein einzelnes Superfood, das Krebs verhindert. Entscheidend ist die Menge und Vielfalt der Lebensmittel, die Sie täglich zu sich nehmen. Hier einige der besten Lebensmittel zur Krebsprävention, die in Kombination besonders wirkungsvoll sind:
- Gemüse und Obst: Reich an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen. Zum Beispiel enthalten Brokkoli, Grünkohl und andere Kohlsorten Sulforaphan, das Zellen vor Schäden schützt. Beeren wie Himbeeren und Blaubeeren liefern Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren. Eine „bunte“ Auswahl verschiedenfarbiger Früchte und Gemüse sorgt dafür, dass Sie ein breites Spektrum an schützenden Stoffen aufnehmen.
- Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte: Vollkornbrot, Haferflocken, brauner Reis und Linsen oder Bohnen liefern reichlich Ballaststoffe. Diese unterstützen eine gesunde Verdauung und können insbesondere das Risiko von Darmkrebs senken. Ballaststoffe sorgen außerdem für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl und helfen so, ein gesundes Gewicht zu halten.
- Gesunde Fette: Hochwertige pflanzliche Öle wie Olivenöl enthalten einfach ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien, die Entzündungen im Körper reduzieren. Auch Nüsse und Samen liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E. Omega-3-Fettsäuren, die z.B. in Leinsamen und Walnüssen vorkommen, wirken entzündungshemmend. Eine Ernährung, die Entzündungen reduziert, kann indirekt dazu beitragen, das Krebsrisiko zu senken.
- Fettreicher Fisch: Seefisch wie Hering, Lachs oder Makrele ist eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Fisch (etwa zwei Portionen pro Woche) mit einem niedrigeren Risiko für bestimmte Krebsarten wie Darm- und Brustkrebs einhergehen könnte. Wer keinen Fisch mag, kann gemahlene Leinsamen oder Chiasamen als pflanzliche Omega-3-Quellen nutzen.
- Knoblauch und Zwiebeln: Diese aromatischen Alleskönner enthalten bioaktive Pflanzenstoffe (z.B. Allicin in Knoblauch), denen eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben wird, insbesondere bei Magen- und Darmkrebs. Schon kleine Mengen täglich können langfristig positive Effekte haben.
- Grüner Tee: Das traditionelle Getränk Asiens ist reich an Polyphenolen (insbesondere Catechine), die als Antioxidantien wirken. Regelmäßig ein bis zwei Tassen grüner Tee am Tag zu trinken, kann einen zusätzlichen Schutz bieten, vor allem im Bereich Magen-Darm und Prostata. Wichtig: Den Tee 5–10 Minuten ziehen lassen, damit sich die Schutzstoffe lösen.
Diese Liste ließe sich noch erweitern – von Himbeeren mit ihrer Ellagsäure bis zu dunkler Schokolade (mind. 70 % Kakao) mit entzündungshemmenden Kakao-Polyphenolen. Entscheidend ist: Gesunde Lebensmittel wirken am besten im Zusammenspiel. Setzen Sie daher auf eine abwechslungsreiche Mischung aus Gemüse, Obst, Vollkorn und gesunden Eiweißen, anstatt sich auf einzelne Wundermittel zu verlassen.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Geheime Helfer im Kampf gegen Krebs
Wodurch genau hilft eine pflanzenbetonte Ernährung, Krebs vorzubeugen? Ein Schlüssel liegt in den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Das sind natürliche Verbindungen in Pflanzen, die nicht zu den klassischen Nährstoffen (Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe) zählen, aber enorme gesundheitliche Wirkungen haben. Beispiele sind Flavonoide in Beeren, Polyphenole im grünen Tee oder Resveratrol in roten Trauben. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien, entzündungshemmend und können sogar direkt Einfluss auf Signalwege nehmen, die am Krebswachstum beteiligt sind.
Ein einfaches Bild: Stellen Sie sich die bunten Farben und intensiven Aromen von Gemüse, Kräutern und Obst vor – genau das sind oft Hinweise auf diese schützenden Stoffe. Je bunter und natürlicher Ihre Ernährung, desto mehr dieser geheimen Helfer nehmen Sie zu sich. Studien legen nahe, dass Menschen, die reichlich Obst und Gemüse verzehren, insgesamt ein geringeres Krebsrisiko haben. Und obwohl die Schutzwirkung von Gemüse und Obst etwas geringer ausfällt als früher angenommen, lohnt es sich immer noch sehr, täglich „5 am Tag“ (mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse) anzustreben. Die Vielfalt macht’s: Jede Sorte hat ihre besonderen Vorzüge, und zusammen ergeben sie ein starkes Team gegen Zellschäden.
Krebsrisiko senken mit Ernährung: Praktische Tipps für den Alltag
Eine krebspräventive Ernährung muss weder kompliziert noch freudlos sein. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten können Sie viel bewirken:
- „Bunt essen“: Füllen Sie die Hälfte Ihres Tellers mit verschiedenfarbigem Gemüse oder Salat. Farbenfrohe Mahlzeiten liefern ein breites Spektrum an Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
- Vollkorn statt Weißmehl: Wechseln Sie zu Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Naturreis. Diese kleine Änderung erhöht Ihre Ballaststoffzufuhr erheblich und hilft, das Krebsrisiko zu senken.
- Zucker und Salz in Maßen: Süßigkeiten und stark gesüßte Getränke sollten die Ausnahme sein – nicht nur fürs Gewicht, sondern auch um chronische Entzündungen zu vermeiden. Würzen Sie mit Kräutern statt mit zu viel Salz, da ein sehr hoher Salzkonsum mit Magenkrebs in Verbindung gebracht wird.
- Proteine clever wählen: Bevorzugen Sie pflanzliche Eiweißquellen wie Bohnen, Linsen, Kichererbsen oder Tofu. Wenn Sie Fleisch essen, dann in Maßen und eher Geflügel oder mageres Fleisch. Rotes Fleisch nur selten, verarbeitetes Fleisch möglichst meiden.
- Gesunde Snacks griffbereit: Haben Sie immer Obst, Gemüsesticks oder Nüsse in Reichweite, damit Sie bei Hunger zwischendurch zu gesunden Lebensmitteln greifen. Ein Apfel oder eine Handvoll Mandeln stillen den kleinen Hunger und liefern dabei krebsbekämpfende Nährstoffe.
- Genuss und Regelmäßigkeit: Finden Sie Freude an frischen Lebensmitteln – probieren Sie neue Rezepte mit Gemüse, würzen Sie kreativ mit Knoblauch, Ingwer oder Kurkuma (allesamt mit positiven Effekten auf die Gesundheit). Je mehr Ihnen gesunde Ernährung schmeckt, desto leichter bleibt sie Teil Ihres Alltags.
Bleiben Sie realistisch: Auch mit der besten Ernährung lässt sich Krebs nicht mit absoluter Sicherheit verhindern. Doch jeder Schritt in Richtung einer gesunden Ernährung ist ein Gewinn für Ihre Gesundheit. Gönnen Sie sich ab und zu etwas und genießen Sie ohne schlechtes Gewissen – die Dosis macht das Gift.
Fazit: Gesunde Ernährung – kein Garant, aber ein mächtiger Schutz
Ernährung gegen Krebs bedeutet, dem Körper das zu geben, was ihn stärkt, und das zu meiden, was ihm schadet. Eine solche Ernährung ist kein Heilversprechen und ersetzt keine medizinischen Vorsorgemaßnahmen, aber sie kann maßgeblich dazu beitragen, Ihr Krebsrisiko zu senken. Wichtig ist, dass Sie die Umstellung nicht als Verzicht, sondern als Gewinn sehen: Mehr Energie, besseres Wohlbefinden und das gute Gefühl, aktiv etwas für Ihre Gesundheit zu tun.
Fangen Sie am besten noch heute damit an, Schritt für Schritt. Jede gesunde Mahlzeit, jeder Apfel, jedes bunte Gemüse auf Ihrem Teller ist ein kleiner Triumph im Kampf gegen das Krebsrisiko. Bleiben Sie dran – Ihr Körper wird es Ihnen danken!
Teil 2: Nahrungsergänzungsmittel (Supplements) zur Krebsprävention
Vitamine in Pillenform schlucken, um sich vor Krebs zu schützen – wäre das nicht wunderbar einfach? Viele Menschen setzen große Hoffnungen in Nahrungsergänzungsmittel gegen Krebs. Schließlich hört man oft von Wundervitaminen und speziellen Supplements, die das Krebsrisiko senken sollen. In diesem Abschnitt betrachten wir Fakten und Mythen rund um das Thema Supplements in der Krebsprävention. Sie erfahren, welche Rolle Vitamine und Mineralstoffe wirklich spielen, wann Nahrungsergänzung sinnvoll sein kann und wo Vorsicht geboten ist.
Nahrungsergänzung gegen Krebs: Unterstützung oder trügerische Sicherheit?
Zuerst eine wichtige Wahrheit: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung. Man kann nicht einfach dauerhaft ungesund essen und dann hoffen, die Schäden mit Vitaminpillen rückgängig zu machen. Die Vielzahl an biologisch aktiven Substanzen aus echtem Obst und Gemüse lässt sich nicht in eine einzelne Kapsel packen. Wer also Krebsprävention ernst nimmt, sollte zuerst an seiner Ernährung arbeiten, bevor er zu Pillen greift.
Nichtsdestotrotz können Nahrungsergänzungen in bestimmten Fällen hilfreich sein. Einige Vitamine und Mineralstoffe stehen im Verdacht, bei optimaler Versorgung das Krebsrisiko positiv zu beeinflussen. Zum Beispiel wird ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel mit einem geringeren Auftreten bestimmter Krebsarten in Verbindung gebracht. Menschen mit chronischem Vitamin-D-Mangel könnten also von einer Supplementierung profitieren. Aber hier gilt: Vor der Einnahme sollte der individuelle Vitamin-D-Status bestimmt und mit einem Arzt die richtige Dosis besprochen werden.
Auch Folsäure (Vitamin B9) ist wichtig, vor allem für Zellteilung und DNA-Reparatur. Ein Mangel an Folsäure (etwa durch einseitige Ernährung) könnte die Krebsentstehung begünstigen. Daher wird unter anderem Schwangeren die Einnahme von Folsäure empfohlen.
Weitere Beispiele: Selen wurde lange als krebsvorbeugendes Wundermittel gehandelt. Doch neuere Studien zeigen kein eindeutiges Ergebnis – im Gegenteil, zu viel Selen kann sogar schaden und das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen.
Ähnlich verhält es sich mit den Vitaminen A, C und E. In ihrer natürlichen Form über Gemüse und Früchte sind sie äußerst gesund. Doch hochdosiert als Supplement eingenommen, zeigten sie in Studien meist keine zusätzliche Schutzwirkung; teilweise wurden sogar nachteilige Effekte beobachtet.
So führte eine Studie mit Rauchern, die hohe Dosen Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A) als Pillen einnahmen, zu mehr Lungenkrebsfällen. Dieses schockierende Ergebnis warnt eindrücklich vor Überdosierungen.
Vitamine und Mineralstoffe: Was sagt die Wissenschaft?
Werfen wir einen kurzen Blick darauf, was Forschung über Vitamine und Mineralstoffe in der Krebsprävention herausgefunden hat. Wichtig ist immer, zwischen einer ausreichenden Versorgung und einer Überversorgung zu unterscheiden:
- Vitamin D: Dieses „Sonnenvitamin“ ist derzeit ein viel diskutierter Kandidat. Einige Untersuchungen legen nahe, dass Menschen mit höheren Vitamin-D-Spiegeln seltener an bestimmten Krebsarten erkranken und möglicherweise auch die Sterblichkeit bei Krebs geringer ist. Da viele in unseren Breiten besonders im Winter unter Vitamin-D-Mangel leiden, kann eine Supplementierung von Vitamin D sinnvoll sein – allerdings am besten kontrolliert (Bluttest) und in Absprache mit dem Arzt, um die richtige Dosierung zu gewährleisten. Vitamin D ist nämlich ein fettlösliches Vitamin, das der Körper speichern kann – zu viel davon kann auf Dauer schaden.
- Vitamin B-Gruppe: B-Vitamine sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Ein ausgewogener B-Vitamin-Haushalt ist wichtig für die Zellgesundheit. Doch einzelne B-Vitamine in sehr hohen Dosen einzunehmen, bringt keinen Extra-Schutz. Beispielsweise wurde bei extrem hohen Gaben von Vitamin B12 über längere Zeit ein möglicher Zusammenhang mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko beobachtet. Die Devise lautet hier: genug, aber nicht im Exzess.
- Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin & Co.): Die Idee, mit Antioxidantien-Zusätzen Krebs vorzubeugen, klingt logisch, da sie freie Radikale unschädlich machen. In Wirklichkeit ist das Bild jedoch gemischt. Während ein dietäres reichliches Angebot an Antioxidantien aus Früchten und Gemüse eindeutig gesund ist, konnten Pillen mit isolierten Antioxidantien in Studien das Krebsrisiko kaum senken. Die natürliche Kombination verschiedener Stoffe scheint schwer zu imitieren. Beta-Carotin-Tabletten z.B. sind für Nichtraucher wohl weitgehend wirkungslos in Sachen Krebsprävention und für Raucher, wie erwähnt, sogar riskant.
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Hier gilt Ähnliches. Calcium etwa ist wichtig für Knochen und Zellfunktionen und wurde auch bezüglich Darmkrebs untersucht – ein moderater Calcium-Spiegel (z.B. durch Milchprodukte oder auch Calciumtabletten bei nachgewiesenem Mangel) ist sinnvoll, aber sehr hohe Dosen bringen keine zusätzlichen Vorteile. Selen wurde oben genannt – normaler Selenspiegel ist wichtig, doch zusätzliche Selen-Präparate brachten keinen klaren Vorteil und können bei Überdosierung toxisch sein. Zink unterstützt das Immunsystem, aber auch hier deckt eine ausgewogene Kost den Bedarf.
- Omega-3-Fettsäuren: Streng genommen kein Vitamin, aber als Supplement beliebt (Fischölkapseln). Omega-3 kann Entzündungen reduzieren und Herz-Kreislauf schützen. In Bezug auf Krebsprävention gibt es Hinweise, dass Omega-3 die Entwicklung mancher Tumoren verlangsamen könnte, doch die Beweislage ist nicht stark genug, um es als Wundermittel zu empfehlen. Besser: 1-2 mal pro Woche fetten Fisch essen oder pflanzliche Omega-3-Quellen nutzen.
In Summe sagt die Wissenschaft: Vitamine und Mineralstoffe sind lebenswichtig – aber meist genügt eine gesunde Ernährung, um ausreichend versorgt zu sein. Zusätzliche Nahrungsergänzung kann im Einzelfall nützlich sein, etwa wenn ein echter Mangel festgestellt wurde oder in besonderen Lebensphasen (Schwangerschaft, Stillzeit, hohe körperliche Belastung). Doch pauschal für jeden zur Krebsvorbeugung Megadosen an Pillen einzuwerfen, dafür gibt es keine allgemeine Empfehlung.
Supplements zur Krebsprävention: Wann sinnvoll, wann nicht?
Nahrungsergänzungsmittel zur Krebsprävention sind vor allem dann sinnvoll, wenn sie eine bestehende Versorgungslücke schließen. Beispiele:
- Menschen mit nachgewiesenem Vitamin-D-Mangel (etwa im langen Winter) profitieren von Vitamin-D-Tropfen oder -Tabletten, um ihren Spiegel in den Normalbereich zu bringen. Ein normaler Vitamin-D-Status unterstützt nicht nur Knochen und Immunsystem, sondern möglicherweise auch den Schutz vor Tumoren.
- Personen, die sich vegan ernähren, benötigen Vitamin B12 als Supplement, da es ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Ein gut versorgter Körper kann besser gegen krankhafte Zellveränderungen ankämpfen.
- Bei Schwangeren ist Folsäure-Supplementierung Pflicht, um dem Kind einen optimalen Start zu ermöglichen und bestimmte Fehlbildungen zu verhindern. Ein positiver Nebeneffekt: Folsäure unterstützt die korrekte Zellteilung, was generell vor unkontrolliertem Zellwachstum schützt.
- Sollte ein Arzt einen Mangel an einem Mineralstoff wie Eisen, Jod oder Zink feststellen, kann eine zeitweilige Einnahme unter Aufsicht sinnvoll sein – nicht direkt zur Krebsprävention, aber um die Gesundheit zu stabilisieren, was indirekt immer auch vorbeugend wirkt.
Wann sind Supplements nicht sinnvoll? Wenn kein Mangel vorliegt und man bereits ausgewogen isst. Dann bringen zusätzliche Präparate meistens keinen Vorteil, kosten nur Geld und können im schlimmsten Fall Schaden anrichten.
Vorsicht auch vor dubiosen Wundermitteln aus dem Internet, die mit Versprechen wie „Schützt 100% vor Krebs!“ werben. Es gibt leider viele Produkte, die mit der Angst der Menschen Geschäfte machen. Vertrauen Sie hier lieber auf wissenschaftlich fundierte Empfehlungen.
Vorsicht vor Überdosierung und Wechselwirkungen
Ein oft unterschätztes Risiko bei Nahrungsergänzungsmitteln ist die Möglichkeit der Überdosierung. Viele Vitamine und Mineralien folgen dem Prinzip „die Dosis macht das Gift“. Zu viel Vitamin A oder D kann z.B. zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. Selbiges gilt für Mineralstoffe wie Selen oder Eisen – Überdosierungen können Vergiftungserscheinungen hervorrufen und im Körper sogar oxidative Prozesse fördern, also genau das Gegenteil des gewünschten Schutzeffekts.
Wussten Sie, dass einige Supplements in hohen Dosen theoretisch sogar das Krebsrisiko erhöhen könnten? Wenn Sie Ihrem Körper zum Beispiel dauerhaft eine Überfülle an bestimmten Antioxidantien zuführen, wird das natürliche Gleichgewicht der freien Radikale gestört. Der Körper braucht sogar eine gewisse Menge freier Radikale für normale Signalprozesse. Zu viele antioxidative Pillen könnten diese Prozesse durcheinanderbringen.
Zudem ist wichtig zu wissen: Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten interagieren. Wer bereits wegen irgendetwas in Behandlung ist (Blutdruck, Blutverdünner, Krebsbehandlung etc.), sollte vor der Einnahme von Supplements mit dem Arzt sprechen. Zum Beispiel können hohe Dosen Vitamin C die Wirksamkeit mancher Krebsmedikamente beeinträchtigen, und Johanniskraut (als Stimmungsaufheller genommen) den Abbau von Wirkstoffen beschleunigen. So gilt hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Fazit: Mit Bedacht supplementieren – die Basis bleibt die Ernährung
Supplements zur Krebsprävention können unterstützend wirken, sind aber keine Wundermittel. Die Basis der Krebsvorbeugung bleibt eine abwechslungsreiche, vollwertige und gesunde Ernährung, kombiniert mit einem gesunden Lebensstil (Bewegung, Nichtrauchen, wenig Alkohol). Nahrungsergänzung gegen Krebs macht vor allem dann Sinn, wenn ein echter Bedarf besteht – etwa durch Mangel oder besondere Umstände. Wer sich ausgewogen ernährt, braucht meist keine zusätzlichen Pillen.
Lassen Sie sich im Zweifel ärztlich beraten und setzen Sie Supplements gezielt und maßvoll ein. Die Vorstellung, man könne sich mit ein paar Vitaminkapseln vor Krebs schützen, klingt zwar verlockend, entspricht aber nicht der ganzen Wahrheit. Viel wichtiger ist es, täglich auf den eigenen Körper zu hören und ihn mit natürlicher Kost zu stärken. Kombinieren Sie also ruhig beides – eine tolle Ernährung und, falls nötig, wohlüberlegt ausgewählte Nahrungsergänzungen. So fühlen Sie sich rundum gut versorgt – für ein gesundes, hoffentlich krebsfreies Leben.
FAQ: Häufige Fragen zur Krebsprävention durch Ernährung und Supplements
Frage: Kann man durch Ernährung Krebs wirklich vorbeugen?
Antwort: Eine gesunde Ernährung kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich reduzieren, auch wenn sie keinen absoluten Schutz bietet. Wer viel Obst, Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte isst, dazu wenig rotes Fleisch, Zucker und Alkohol konsumiert, schafft ein Umfeld im Körper, das Krebszellen weniger Chancen gibt. Studien zufolge lassen sich durch einen gesunden Lebensstil (inklusive Ernährung) bis zu etwa ein Drittel der Krebsfälle verhindern. Wichtig ist, dauerhaft dranzubleiben und die Ernährung als Investition in die Zukunft zu sehen.
Frage: Welche Lebensmittel helfen bei der Krebsprävention am meisten?
Antwort: Es gibt keine einzelnen Wunder-Lebensmittel, aber eine Reihe von Nahrungsmitteln sticht hervor. Gemüse (besonders grünes und buntes), Obst (vor allem Beeren und Zitrusfrüchte), Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse sowie fetter Fisch gehören zu den Top-Empfehlungen. Diese liefern u.a. sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Mineralien, die gemeinsam dazu beitragen, Zellen zu schützen und Entzündungen zu hemmen. Wer täglich „seine fünf am Tag“ an Obst und Gemüse schafft und überwiegend unverarbeitete Lebensmittel isst, macht schon sehr viel richtig.
Frage: Senken Vitaminpillen das Krebsrisiko?
Antwort: Im Allgemeinen ist es besser, Vitamine und Mineralstoffe über die Nahrung aufzunehmen als über Pillen. Vitamine und Mineralstoffe in Tablettenform haben in Studien selten den erhofften zusätzlichen Schutzeffekt gebracht. In manchen Fällen, etwa bei Vitamin D, deuten Untersuchungen auf einen Nutzen hin, aber auch hier gilt: Nur bei tatsächlichem Mangel oder Bedarf supplementieren. Isolierte Nahrungsergänzungsmittel können eine ausgewogene Ernährung nicht ersetzen und sind kein Freifahrtschein, ungesund zu essen.
Frage: Was sind sekundäre Pflanzenstoffe und warum sind sie wichtig?
Antwort: Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen in pflanzlichen Lebensmitteln, die den Pflanzen Farbe, Duft und Geschmack verleihen – und uns Menschen gesundheitlich enorm nützen. Es gibt Tausende von ihnen (z.B. Flavonoide, Carotinoide, Polyphenole) und sie wirken u.a. antioxidativ, entzündungshemmend und zellschützend. In Bezug auf Krebsprävention spielen sie eine große Rolle, weil sie helfen können, Zellen vor Schäden zu bewahren und die Entstehung von Tumoren zu erschweren. Man nimmt sie automatisch auf, wenn man reichlich Obst, Gemüse, Kräuter, Tee, etc. konsumiert. Deswegen sind „bunte Teller“ so gesund!
Frage: Sollte man spezielle Nahrungsergänzungsmittel gegen Krebs einnehmen?
Antwort: Für die Allgemeinbevölkerung ohne diagnostizierten Mangel ist das meist nicht nötig. Spezielle Supplements zur Krebsprävention werden manchmal angepriesen (wie Antioxidantien-Kapseln, Wundervitamine oder exotische Pflanzenextrakte), aber die wissenschaftlichen Belege dafür sind oft dünn oder widersprüchlich. Eine Ausnahme kann Vitamin D im Winter sein oder B12 bei Veganern – jedoch dienen diese der allgemeinen Gesundheit. Generell gilt: Erst die Basis mit gesunder Ernährung sichern, dann gezielt ergänzen, falls nötig. Wer erwägt, etwas einzunehmen, sollte im Zweifel mit einem Arzt sprechen.
Frage: Wie kann ich mein Krebsrisiko neben Ernährung noch senken?
Antwort: Eine gesunde Ernährung ist ein wichtiger Baustein, aber nicht der einzige. Ebenso bedeutend ist es, ein gesundes Körpergewicht zu halten und regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen – beides verringert das Krebsrisiko nachweislich. Zudem sollten Sie auf Rauchen verzichten, da Tabakkonsum einer der größten Krebsverursacher ist. Alkohol nur in Maßen genießen, am besten so wenig wie möglich. Schützen Sie sich vor zu viel UV-Strahlung (Sonne und Solarium). Und nehmen Sie die empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen wahr. Krebsprävention ist am effektivsten, wenn man einen rundum gesunden Lebensstil pflegt. Jeder dieser Schritte erhöht die Chancen auf ein langes, krebsfreies Leben.